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Assistenzhund Dobby ist nicht nur süß – er kann auch Lebensretter sein.

Assistenzhund Dobby ist nicht nur süß – er kann auch Lebensretter sein. © Bezirksregierung Münster


16.05.2024
Umgang mit Assistenzhund in der Bezirksregierung Münster dient als „Best-Practice-Beispiel“

Dobby kann nicht nur süß sondern auch Lebensretter sein

Münster. Vor gut einem Jahr ist der Assistenzhund Dobby bei Ursula Schraa eingezogen und begleitet die Dezernentin bei der Bezirksregierung Münster seitdem auch täglich ins Büro. Wer Dobby sieht, möchte ihn sofort streicheln und knuddeln. Aber Dobby kann weitaus mehr als einfach nur süß sein. Für sein Frauchen kann er auch Lebensretter sein und Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen. Der Airedale-Terrier steht kurz vor dem Ende seiner Ausbildung als Assistenzhund für seine an Epilepsie erkrankte Besitzerin. Und weil die beiden mittlerweile ein so super funktionierendes Team sind – und auch weil die Bezirksregierung Münster sie in allen Belangen unterstützt und das Kollegium das Team aus Hund und Frauchen voll akzeptiert, dienen Ursula Schraa und ihr Hund Dobby nun als „Best-Practice-Beispiel“ bei der Stadt Leipzig, die den Umgang mit Assistenzhunden für sich erst noch definieren muss.

„Dobby hilft mir ganz entscheidend dabei, dass ich trotz meiner Beeinträchtigung ein normales und vor allem selbständiges Leben führen kann“, erzählt Ursula Schraa und fügt hinzu: „Ich bin der Bezirksregierung Münster als meine Arbeitgeberin und auch allen Kolleginnen und Kollegen überaus dankbar, dass es eine so hohe Akzeptanz für meinen ständigen Begleiter gibt und ich so viel Unterstützung von allen Seiten erfahren darf.“ Gleichzeitig erlebe ich Respekt und Wertschätzung für meine fachliche Arbeit unabhängig von gesundheitlichen Restriktionen.

Dobby ist den Menschen zugewandt und damit kompatibel für nahezu jede Alltagssituation. Eine wichtige Voraussetzung für Assistenzhunde. Die genaue Bezeichnung für Dobby lautet im Fall des Krankheitsbildes Epilepsie „Anfallswarn- und Begleithund“. Er ist nicht der einzige Assistenzhund, dessen Weg in die Bezirksregierung Münster führt. So gibt es in der Behörde seit vielen Jahren weitere Begleithunde, auch zum Ausgleich anderer Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel den wohl bekanntesten seiner Art: einen Blindenhund.

Zurück zu Dobby. Ursula Schraa erklärt, was ihr Hund im Notfall tun kann: „Wenn ich einen Anfall habe und bewusstlos werde, muss mein Hund die Türen öffnen können und zur Not auch den Notruf absetzen können.“ Soweit soll es bestenfalls allerdings gar nicht erst kommen. „ Dobby kommt mir sehr nah und riecht an bestimmten Körperstellen. So merkt er zum Beispiel am Geruch meines Speichels oder Schweißes, ob es mir gut geht oder nicht“, führt die 61jährige weiter aus. Im Optimalfall merkt der Hund so schon im Vorfeld, wenn es bald zu einem epileptischen Anfall kommen würde. „Dann kann ich die entsprechenden Medikamente nehmen und so einen Anfall vermeiden.“ Dadurch werden vielfach auch Sturzverletzungen vermieden. Wenn ein solcher Anfall doch eintritt und nicht direkt auch zur Bewusstlosigkeit führt, ist Dobby auch darauf trainiert, die Medikamententasche zu bringen. So kann Ursula Schraa die passenden Medikamente nehmen, um eine Anfallsserie zu vermeiden und ddie Situation ohne ärztliche Hilfe überstehen.

Die Münsteranerin arbeitet bei der Bezirksregierung Münster als juristische Dezernentin in der Abteilung für Umwelt und Arbeitsschutz. Dobby hat in ihrem Büro ihren festen Platz. „Der Hund weiß, dass er im Büro nicht immer im Mittelpunkt steht und passt sich in das Büroumfeld gut ein. Ich bin schließlich zum Arbeiten hier“, sagt die Juristin. Seine Aufgabe erfüllt der Airedale Terrier dennoch vollumfänglich. Bei einem Anfall im Büro bellt er sofort los. Die Kolleginnen und Kollegen in den Nachbarbüros wissen dann sofort was los ist – und auch was zu tun ist. „Dafür wurden sie alle extra kurz angelernt. Alle hier können meinen Zustand bei einem Anfall einschätzen und handeln ruhig und besonnen. Für die Selbstverständlichkeit und Qualität der kollegialen Unterstützung bin ich wirklich allen sehr dankbar.“

Nicht weniger dankbar ist sie für die Akzeptanz und Hilfe auch ihrem Arbeitgeber, der Bezirksregierung Münster: „Für mich als Menschen mit einem hohen Grad der Behinderung ist diese Behörde ein Glücksfall. Dank der Hilfe und Akzeptanz kann ich ganz normal am Berufsleben teilnehmen. Das ist gelebte Inklusion. Durch meine Arbeitsleistung kann ich der Behörde auch viel zurückzugeben.“

Akzeptanz und Unterstützung auf der einen Seite – Achtsamkeit und Rücksichtnahme auf der anderen Seite. Diese Eigenschaften der Beteiligten, aber auch ständige Transparenz und Kommunikation über Notwendigkeiten und Rahmenbedingungen, machen das Modell Assistenzhund bei der Bezirksregierung Münster zu einem echten Erfolgsmodell. So erfolgreich, dass der „Dobby“ zuletzt auch bei der Stadt Leipzig bekannt geworden ist. Bei der Stadt in Sachsen soll der Umgang mit Hunden als Hilfsmitteln – Assistenzhunden - für Menschen mit Beeinträchtigungen unter Verwendung von Erfahrungswerten eingeführt und professionalisiert werden. Auch dafür leistet Dobby gerne Hilfestellung.

Wenn Ursula Schraa (v.l.) zur Sitzung eingeladen hat, wartet ihr Hund Dobby geduldig und ist natürlich auch dabei immer in ihrer Nähe.

Wenn Ursula Schraa (v.l.) zur Sitzung eingeladen hat, wartet ihr Hund Dobby geduldig und ist natürlich auch dabei immer in ihrer Nähe. © Bezirksregierung Münster

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